Die Hände sind mein Arbeitswerkzeug. Diese, meine Hände, waren vor 10 Jahren auch der Auslöser für meinen Plan mit Berührung in Form von Massage und verschiedenen hands on –Techniken arbeiten zu wollen. Es gab eine innere Stimme, die mir zuflüsterte: „Mach was mit den Händen“. Außerdem wünschte ich mir mehr offene Begegnung und Berührung in meinem Leben. Ich wollte eine Arbeit machen, in die sich meine Persönlichkeit leicht hineinschmiegt und in der ich mich nicht verstellen muss.
Die beiden konkreten Schritte vom Plan bis zur Umsetzung von Kailua Massage & Körperarbeit waren erstens die Prüfung zur gewerblichen Masseurin und zweitens die Teilnahme am UGP – Unternehmensgründungs-Programm. Mein kleines Business hat sich sehr gut entwickelt und macht mich froh und dankbar. Genau genommen war es die erste berufliche Entscheidung in meinem Leben gewesen, die mir nicht zugefallen ist, sondern die ich selbst gewählt und ganz bewusst weitergeführt habe.
Meine Arbeitsweise hat sich in den letzten zwei Jahren zu mehr spüren – innehalten – ohne Absicht geschehen lasssen – in den Augenblick hinein schmelzen lassen – entwickelt. Die englische Bezeichnung dafür ist:
„surrender to the moment“
Der Einfluss von sanften Körperarbeitsmethoden, wie Jin Shin Jyutsu und Orthobionomy, haben meine Haltung und meinen Fokus verändert. In den letzten Wochen war es auch ein Buch, das mich mutiger gemacht hat, mehr im Zulassen als im Tun zu sein. „Open Hands“ heißt es und erläutert die Grundlagen und Praxis des Handauflegens. Mehr dazu in meinem Buchtipp weiter unten.
Mein Wunsch ist es, mehr mit dem Energiefluss und den feinen, zarten Strömen zu arbeiten. Es wird wohl ein fließender Übergang werden. Ich schaue mir selber dabei zu und versuche nicht allzu streng mit mir zu sein bei den Phasen des Zweifelns, Hinterfragens, und Ausprobierens, die nötig sind für den nächsten Schritt.
Keine Sorge, liebe KundInnen, es wird auch weiterhin klassische Massagen, Fußreflex und Wellness-Massagen bei mir geben.
P.S. Während ich mich mit diesem Beitrag in Gedanken beschäftigte, ist mir durch einen wundersamen Zufall der Roman „Handauflegen“ von Alan Bennett in die Hände gefallen. Ein schwarzhumoriger Kurzroman, der vom Gedenkgottesdienst für einen attraktiven Promi-Masseur, der britischen Upper Class, handelt. Mit elegantem Wortwitz und pointierten, britischem Humor wird die Trauerfeier wunderbar schräg geschildert. Der Buchtitel „Handanlegen“ wäre da passender als Handauflegen. Die ungeklärte Todesursache des 34jährigen Masseurs und die Tatsache, dass dieser auch Leistungen besonderer Art, für beiderlei Geschlechter, erbracht hat, unterhält bis zum unerwarteten Schluss.